Der Schweizer Hersteller von Elektrobussen HESS hat grünes Licht für die Lieferung des Elektrobussystems für die australische Metropole Brisbane erhalten. Die Lieferung umfasst 60 Fahrzeuge mit einer Länge von 24,5m sowie die Ladeinfrastruktur. Ein grosser Teil der Wertschöpfung stammt aus den Kantonen Solothurn, Genf und Aargau.
Der Auftrag der Stadt Brisbane wurde nach ausführlichen Tests mit dem Pilot-Fahrzeug erteilt. Diese stammt aus der lighTram®-Fahrzeugfamilie, die bereits in zahlreichen Städten in der Schweiz und in Europa erfolgreich im Einsatz ist. Brisbane stützt sich bei diesem Innovationsprozess auf die reale Erfahrung von HESS.
Wie Alex Naef, CEO von HESS, erklärte, freue sich sein Unternehmen auf die enge Kooperation mit dem City Council (Stadtrat) von Brisbane bei seinem ersten bahnbrechenden Verkehrsprojekt in Australien.
«Für uns ist es eine grosse Ehre, unseren Beitrag zu diesem überzeugenden Nahverkehrssystem zu leisten. Die lighTram® 25 ist im australischen Verkehrssektor einzigartig: ein Transportmittel, das effizient, leise und nachhaltig eine grosse Anzahl Menschen befördern kann und gleichzeitig den Fahrgästen ein angenehmes Fahrgefühl bietet.»
Für Naef ist dieser Auftrag eine wichtige Bestätigung dafür, wie attraktiv die Kombi aus lighTram® 25 und Blitzladetechnologie für den öffentlichen Nahverkehr nicht nur in Europa, sondern auf der ganzen Welt ist.
«Dieses flexible Transportmittel ist nicht auf den Schienenverkehr angewiesen und lässt sich dank seiner Geländegängigkeit problemlos für unterschiedlichste Verkehrswege anpassen. lighTram® 25 ist für Städte eine der kostengünstigsten Lösungen, um den öffentlichen Nahverkehr zu optimieren und staatliche Umweltziele zu erreichen – und das über die gesamte Nutzungsdauer des Fahrzeugs hinweg», so Naef weiter.
Der 24,5 Meter lange, Doppelgelenk-Elektrobus ist seit April in Brisbane. Dort erfolgte im Anschluss an das Abnahmeverfahren der Praxistest für das Metro-Pilotfahrzeug auf der Strasse. In dieser Phase wurde der Bus auf Herz und Nieren geprüft: u.a. seine Leistung, Manövrierbarkeit, Geschwindigkeit, Beschleunigungs- und Bremseigenschaften, sein Energieverbrauch, Ladevorgänge, Barrierefreiheit und das generelle Fahrverhalten.
„Die Stadtverwaltung von Brisbane, HESS und andere wichtige Akteure haben viel Zeit in die Entwicklung dieses öffentlichen Verkehrsmittels investiert, das in Australien zu einem der am stärksten genutzten werden soll. Das Modell für die Metro-Linie ist einzigartig: Es bietet u. a. drei geräumige, behindertengerechte Bereiche im ersten Abteil, eine elektrische Rollstuhlrampe, Hörschleifen und die Möglichkeit, mit dem Fahrer über bordeigene Sprechanlagen zu kommunizieren“, erläutert Naef.
„Bei der Fahrzeugentwicklung und -erprobung erfolgte eine enge Zusammenarbeit mit Behindertenverbänden und betroffenen Anwohnern, um die Barrierefreiheit und Nutzerfreundlichkeit des Metro-Pilotfahrzeugs zu testen.
Auch das Feedback der Fahrerinnen und Fahrer fällt sehr positiv aus, wobei die Fahrstabilität und die Manövrierbarkeit besonders positiv bewertet wurden.“
Für die Fahrzeuge der Metro-Linie entsteht das erste Schnellladesystem Australiens, die Arbeiten an der Ladeinfrastruktur sind bereits im Gange. Naef erklärte, dass Hitachi Energy in Kooperation mit HESS rechtzeitig zum Start der Metro-Linie ein Ladestationssystem an den Streckenenden und im Depot der Metro-Busse fertigstellen wird.
«Dank des Blitzladesystems lässt sich ein Metro-Bus in weniger als sechs Minuten vollständig aufladen. Das ist nicht nur aussergewöhnlich schnell, wir haben dabei auch berücksichtigt, dass die Batterien leicht sein müssen und die Fahrzeuge häufig im Einsatz sind.
„Unserer Auffassung nach sind die Fahrzeuge von HESS in erster Linie dazu da, Fahrgäste zu befördern und nicht Batterien», betont Alex Naef.
Ende 2023 soll die Auslieferung der Metro-Flotte anlaufen.